Vorne hui, hinten pfui
Bei der Fußball-EM der Frauen ist man mittlerweile im Viertelfinale angekommen wobei das deutsche Team geht eher mit gemischten Gefühlen am Samstag in die Partie gegen Frankreich. Trotzdem sind die Chancen da, um unter die besten Vier des Turniers zu kommen.
Die Sportwoche
Fußball
- Frauen-EM:
- Deutschland nach 1:4 Niederlage gegen Schweden im Viertelfinale gegen Frankreich
- Italien schlägt Norwegen Last Minute und steht im Halbfinale
- Klub-WM: Chelsea besiegt PSG im Finale 3:0
Motorsport
- MotoGP: Doppelsieg für Marquez-Brüder am Sachsenring
- WEC: Cadillac beendet Siegesserie von Ferrari in Sao Paulo
Sonstiges
- Tennis/Wimbledon: Swiatek gewinnt historisches Finale zu Null, Sinner entthront Alcaraz
- Darts: Start des World Matchplay (19.07.-27.07.)
- Start der Sommer-Universiade im Ruhrgebiet (16.07 - 27.07.)
Thema der Woche
- Die Abwehr muss stehen! -
Die DFB-Frauen gehen als Gruppenzweiter in das Viertelfinale der EM. Nach der 1:4 Niederlage gegen Schweden erwartet sie dort mit Frankreich die bisher wahrscheinlich zweitbeste Mannschaft des Turniers. Es wird also ein sehr schweres Spiel für das deutsche Team, jedoch kein aussichtsloses. Für einen Sieg muss sich allerdings definitiv etwas in der Abwehr tun.
Wir wissen alle, was in der Offensive des DFB steckt. Mit Jule Brand und Klara Bühl haben wir zwei der besten Flügelspielerinnen Europas in unseren Reihen. Dazu eine extrem effektive Lea Schüller, die immer im richtigen Moment das Tor macht. Aber zu einer Fußballmannschaft gehören eben auch Abwehr und Mittelfeld. Und genau an diesen Stellen hapert es zurzeit mächtig.
Im Mittelfeld liegen die Probleme nicht so sehr im Argen, wie sie es in der Abwehr tun. Sjoeke Nüsken und Elisa Senß machen ihre Sachen im Grundlegenden gut. Nüsken ist das klassiche Verbindungsstück zwischen Offensive und Defensive während Senß eine Art Sechser-Rolle einnimmt. Trotzdem merkt man auch da das Fehlen von Abräumerin Lena Oberdorf. Mit ihrem Kampfgeist kann sie eine ganze Mannschaft zu mehr Leistung antreiben. Sydney Lohmann kann dieser Rolle nur in gewisser Weise gerecht werden, was allerdings auch an ihrer etwas offensiveren Ausrichtung liegt.
In der Abwehr läuten hingegen die Alarmglocken. Nicht erst seit dem Spiel gegen Schweden, sondern bereits in der Vorbereitung gab es eklatante Fehler im Spielaufbau und in defensiven Aktionen. Oft fehlte die Abstimmung untereinander, obwohl mittlerweile seit mehreren Spielen Trainer Christian Wück auf die Kombi von Innenverteidigerin Janina Minge und Rebecca Knaak, sowie Sarai Linder auf der linken und Giulia Gwinn auf der rechten Seite setzt. Auch wenn es in einzelnen Partien wie gegen die Niederlande in der Vorbereitung (4:0 Sieg) gelingt, so passieren im nächsten Spiel die Fehler wieder.
Genau das hatten viele Experten und auch ich schon vor der EM beschrieben. Mit der Verletzung von Giulia Gwinn und der Sperre ihres herausragenden Ersatzes in Form von Carlotta Wamser, hat sich die Stabilität mit Sicherheit nicht gerade verbessert. Trotzdem können erfahrene Spielerinnen wie Kathrin Hendrich und Sophia Kleinherne ihren Beitrag dazu leisten, dass die Offensiv-Power von einer stärkeren Defensive profitiert. Dann klappt es vielleicht auch mit einem Sieg gegen Frankreich.

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