Die beste Zweite Liga? So schlecht waren die Aufsteiger noch nie! - Thema der Woche

Quelle: HSV via Instagram

Vor dem Beginn der laufenden Saison wurde ganz groß und breit die 2. Bundesliga als "Die beste Zweite Liga aller Zeiten" betitelt. Bei der Masse an Traditionsteams und gemessen an den Zuschauerzahlen kann man da absolut nicht widersprechen. Mit dem Abstieg vom 1.FC Köln 2024 und den bereits vorher abgestürzten Vereinen aus Gelsenkirchen, Hamburg oder der Hertha hat das deutsche Unterhaus aus reiner Nostalgiesicht mindestens fünf, wenn sich sogar mehr potenzielle Anwärter für den Aufstieg in die Bundesliga. Am Ende dürfen allerdings nur zwei davon den Weg direkt nach oben machen, während der Dritte eine Extrarunde in der Relegation gegen die Gegner aus Kiel, Bochum oder Heidenheim drehen muss um eine gute Saison irgendwie belohnen zu können. Ob die Leistung allerdings wirklich gefeiert werden kann, muss am Ende jeder Fan für sich selber entscheiden.

Der 31. Spieltag stellte einen gewissen Tiefpunkt im Schneckenrennen um die ersten drei Plätze dar. Von den Top 3 aus Köln, Hamburg und Magdeburg konnte keiner sein Spiel gewinnen. Magdeburg nahm zumindest einen Punkt gegen die Hertha mit. Von den Verfolgern konnten allerdings auch nur Kaiserslautern gegen Schalke, sowie Hannover und Karlsruhe in ihren Partien gegen Köln und den HSV für sich entscheiden. Für beide Teams war es das dritte sieglose Spiel aus den letzten vier Spieltagen. 
Aus diesen Ergebnissen ergibt sich somit eine durchaus kuriose wie spannende Situation innerhalb der Liga. Von Platz 10 aufwärts haben alle Mannschaften noch die rechnerische Chance aufzusteigen. Elversberg, Paderborn, Düsseldorf und Kaiserslautern liegen zudem punktgleich mit 49 Punkten einen Zähler hinter Magdeburg auf Platz 3. Hamburg und Köln haben einen kleinen Respektabstand mit 53 bzw. 54 Punkten. Außenseiterchancen haben Karlsruhe mit 47, Hannover mit 46 und Nürnberg mit 45 Punkten.

Manche fragen sich was denn das alles mit der Leistung der Teams in der 2. Liga zu tun hat. Steht ein so enges Aufstiegsrennen nicht eben genau für eine hohe Leistungsdichte? Ja, das steht sie. Allerdings ist die Dichte auf einem zu schlechten Niveau. Ohne Vereine wie Elversberg, Braunschweig oder Ulm schlechtreden zu wollen, darf es nicht sein, dass die Aufstiegsaspiranten gegen Teams mit einem halb so großen Etat innerhalb der letzten fünf Spieltage so selbstverständlich verlieren. Die Konsequenz daraus könnte die schlechteste Punkteausbeute eines Meisters seit der Saison 2018/2019 sein (wenn Köln seine letzten drei Spiele gewinnt). In Anbetracht der Gegner, die teilweise selber noch gegen den Abstieg oder ebenfalls den Aufstieg spielen, könnte es sogar noch schlechter werden. Seit Einführung der Drei Punkte für einen Sieg im Jahr 1995, hatte noch kein Meister der 2. Bundesliga weniger als 60 Punkte. Somit könnten wir 30 Jahre später ein Novum erleben, wenn auch kein besonders schönes.

Der 2. Liga fehlt es also an Qualität, zumindest auf dem Spielfeld. Wenn es um Tradition und Fans geht, kann in dieser Saison keiner dieser Liga etwas vormachen. Doch trotz größerem Etat haben es auch die Absteiger und Traditionsclubs wie z.B. Schalke oder die Hertha extrem schwer in dieser Liga. Im Falle eines Aufstiegs wird es deshalb für die großen Vereine wie den HSV oder den 1. FC Köln sehr schwer sich im Oberhaus zu halten. 

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