Österreichische Dominanz mit Drama bis zum Schluss bei der Vierschanzentournee
![]() |
| Quelle: FISskijumping via X |
Es ist der prestigeträchtigste Wettbewerb im Skispringen. Die Vierschanzentournee feierte 2024/2025 seine 73. Ausgabe und sah dabei einen historischen Kampf um den Goldenen Adler.
Zum ersten Springen nach Oberstdorf reiste insbesondere Pius Paschke als Weltcup-Führender und deutsche Hoffnung als großer Favorit an. Mit fünf Siegen in Folge dominierte er den Auftakt in die aktuelle Saison. Dahinter war es ein starkes österreichisches Team mit Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft, welches nach 10 Jahren nun endlich wieder den Tournee-Sieg in die Alpen-Republik holen wollte. Gleich zum Start wussten sie auch zu überzeugen. In Oberstdorf belegten sie zu dritt das Podest. Altmeister und letzter Österreicher, der die Tournee gewinnen konnte, Stefan Kraft, gewann vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig. Pius Paschke wurde nur Vierter.
Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen konnte sich erstmals mit Daniel Tschofenig einer aus der Topgruppe ein wenig absetzen. Seine Teamkollegen sowie Paschke patzten und verloren einiges an Punkten. Durch den Sieg sicherte sich Tschofenig zusätzlich auch das gelbe Trikot des Weltcup-Führenden.
Auf der "Schicksalsschanze" in Innsbruck kam es dann wieder zur österreichischen Dominanz. Stefan Kraft gewann erstmals am Berg Isel knapp vor Jan Hörl und mit zehn Punkten Abstand auf Tschofenig. Als einzige deutsche Hoffnung verabschiedete sich Pius Paschke mit einem achten Platz nun endgültig vom Tournee-Sieg.
In das entscheidende Springen am heutigen Montag-Nachmittag ging Stefan Kraft letztendlich als Führender mit 0,6 Punkten Vorsprung auf Jan Hörl und 1,3 Punkten auf Daniel Tschofenig. So eng war es noch nie. Nach dem ersten Durchgang führte Kraft, während Hörl Dritter und Tschofenig nur Fünfter waren. Es entschied sich also im letzten Sprung. Tschofenig legte vor und sprang auf 140,5 Meter und zunächst an die Spitze. Hörl sprang sogar 2,5 Meter weiter auf 143 Meter, konnte aber keinen Telemark mehr setzen und verwackelte die Landung. Durch die hohen Punktabzüge landete er nur auf Platz 2. Stefan Kraft war als Letzter an der Reihe. Weil der Wind allerdings aus dem sogenannten "Korridor" fiel musste er warten. Mehrere Minuten stand Kraft oben und musste sich warm halten. Als er endlich dran war, sprang er nur auf 137,5 Meter und verlor damit die Tournee-Führung an Tschofenig in der allerletzten Sekunde.
Mit 1194,4 Punkten stellt Tschofenig einen neuen Punkterekord auf und holt nach Stefan Kraft 2014/2015 erstmals den Goldenen Adler wieder nach Österreich. Aus deutscher Sicht war die Tournee mal wieder enttäuschend. Pius Paschke kam mit großen Vorschusslorbeeren, konnte diesen allerdings nicht gerecht werden. Dennoch holte er mit Platz 6 das beste Tournee-Ergebnis seiner Karriere. Auf den ersten Sieg nach Sven Hannawald vor 23 Jahren müssen wir allerdings weiter warten.

Kommentare
Kommentar veröffentlichen